Pressemitteilung

21.04.1998

Maschinenbauer auch im Internet innovativ?

Dortmund/Hannover- Maschinenbau auch im Internet innovativ? Diese Frage hat sich das ProfNet Projektteam Internet des Dortmunder Professoren-Netzwerkes gestellt. Aktuell zur Hannover Messe legen die Wissenschaftler ihre neue Studie zum Internetauftritt des Maschinenbaus vor. Für die wissenschaftliche Leitung konnte Prof. Dr. Ralf Berning von der Fachhochschule Bielefeld gewonnen werden. Der Experte für Produktionswirtschaft hält mit dem Trendergebnis der Studie nicht hinter dem Berg: "Die renommierte Maschinenbau-Branche zeigt sich im Netz der Netze weit weniger innovativ, als vermutet".

Rang

MB Unternehmen

Gesamt

1

TAMPOflex

55

2

Heidelberg Gruppe

51

2

Lurgi

51

2

Universal Maschinenfabrik

51

5

Mannesmann

50

5

Weinig Gruppe

50

7

M. Kolb Maschinenbau

49

7

Tracto-Technik

49

7

Trumpf

49

10

Feige Abfülltechnik

48

10

KHS

48

10

Linde

48

13

Berger

46

13

Lütten

46

13

Reform Gruppe

46

13

C. Schenk

46

13

Stangl

46

13

Venjakop

46

 

Durchschnitt alle Unternehmen

33

Enttäuschend für die gesamte Branche, so Prof. Berning, sei die geringe Anzahl der Maschinenbauer im Internet. Nur 240 von etwa 4400 deutschen Unternehmen in den Teilbereichen Anlagen-, Maschinen- sowie Sonder- und Werkzeugmaschinenbau haben die Möglichkeiten der neuen Kommunikationsform für sich entdeckt. Die Web-Präsenz der 240 Unternehmen unterzog das ProfNet-Team einer dezidierten Analyse aufgrund von 86 Kriterien. Dieses Bewertungsmuster, ausgetüfelt in Zusammenarbeit mit Prof. Berning, war ausschlaggebend für Plus- und Minuspunkte in den klassischen ProfNet-Disziplinen Layout, Handling, Inhalte und Interaktivität. Als Sieger geht Tampoflex vor der Heidelberg Gruppe, Lurgi und Universal Maschinenfabrik (alle Platz 2) aus der Werkstatt des ProfNet TÜVs hervor (Tabelle 1).

Auffälligstes Merkmal der Maschinenbau-Studie ist, daß die Maschinenbauer im Branchendurchschnitt das Schlußlicht aller bislang von ProfNet untersuchten Branchen im Internet darstellt. Dabei hat das Internet-Team diesmal nicht nur in puncto Interaktivität viel Sand im Getriebe ausgemacht, sondern auch in puncto Inhalte. "Vielfach entsteht der Eindruck,"bilanziert Prof. Berning, "daß die Web-Auftritte ohne jede Berücksichtigung von Marketing-Aspekten an den Werkbänken entstanden sind". Technisch perfekt zwar, aber ohne Inhalte, die dem Kunden einen Zusatznutzen gegenüber den herkömmlichen Medien liefern. Stichpunktartig nennt der FH-Professor hier sofort verfügbare Referenzlisten, Konstruktionsskizzen oder den direkten Kontakt zu den Vertriebsbeauftragten.

Positiv verbucht wird dagegen die internationale Ausrichtung. Fast alle Unternehmen bieten eine englischsprachige Homepage, viele haben weitere Sprachen im Repertoire. Im Unterschied zu von ProfNet bereits untersuchten Branchen wie die Automobil-, EDV- oder Buchverlagsbranchen, zeigt der Maschinenbau hier länderübergreifend Flagge. "Die Branche weiß halt, schon fast aus Tradition, daß globale Märkte nach globalen Lösungen verlangen", so das Fazit von Prof. Berning.